Instrument des Jahres 2026

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Akkordeon ist Instrument des Jahres 2026 – ein starkes Signal für ein vielseitiges Instrument

Die Konferenz der Landesmusikräte hat das Akkordeon zum Instrument des Jahres 2026 gekürt. Damit rückt ein vielseitiges, modernes und international gefeiertes Instrument für ein ganzes Jahr in den Mittelpunkt der musikalischen Öffentlichkeit. Der Deutsche Harmonika-Verband (DHV) begrüßt diese Wahl, denn sie bietet allen Musizierenden, Orchestern und Vereinen eine einmalige Gelegenheit, die Wandlungsfähigkeit und Ausdruckskraft des Akkordeons sichtbar zu machen.

Das Aktionsjahr würdigt ein beeindruckend vielfältiges Instrument mit einer außergewöhnlichen klanglichen Bandbreite. Das Akkordeon kann die Fülle eines ganzen Orchesters entfalten und zugleich feinste kammermusikalische Nuancen hervorbringen. Kaum ein Instrument ist stilistisch derart offen und so ist das Akkordeon in nahezu jedem musikalischen Genre zuhause: vom Tango über Musette, Volksmusik, Jazz und Pop bis hin zur zeitgenössischen Musik. Diese Vielfalt soll im kommenden Jahr bundesweit erlebbar werden.

Mit dem Titel »Instrument des Jahres« ist die Einladung an alle Akkordeonspielerinnen und
-spieler, Ensembles, Orchester und Vereine verbunden, eigene Projekte und Veranstaltungen, wie Konzerte, Workshops oder kreative Mitmachformate zu entwickeln. Das Aktionsjahr gibt dem Instrument die Chance, Türen zu öffnen und sich neuen Zielgruppen zu präsentieren. Jede Initiative trägt dazu bei, die besondere Ausdruckskraft und Faszination des Instruments weiterzutragen.

Als Projekt der Landesmusikräte ist das »Instrument des Jahres« in den jeweiligen Bundesländern verortet. Die DHV-Landesverbände arbeiten dabei eng mit den Landesmusikräten zusammen und gestalten das Aktionsjahr aktiv mit. Gemeinsam planen sie zentrale Veranstaltungen, benennen Botschafterinnen und Botschafter und setzen Impulse, die das Akkordeon regional und überregional stärken. So erhält das Themenjahr eine starke bundesweite Struktur und zugleich Raum für regionale Akzente.

Für den Deutschen Harmonika-Verband und seine Mitglieder hat das »Jahr des Akkordeons« eine besondere Bedeutung. DHV-Präsident Niko Reith MdL betont: »Das ist für unser Instrument eine große Chance, noch bekannter zu werden. Wir freuen uns sehr über diese Gelegenheit, unser beeindruckend facettenreiches Akkordeon der Öffentlichkeit zu präsentieren. Ich möchte alle Musizierenden sowie alle Akkordeonorchester ausdrücklich ermutigen, selbst aktiv zu werden und dieses besondere Jahr für die eigene Arbeit zu nutzen. Nehmen Sie diese einmalige Chance zur Ansprache neuer Mitglieder und zur Nachwuchsgewinnung wahr.«

In vielen Bundesländern werden bereits im Januar erste Auftaktveranstaltungen stattfinden. Sie zeigen eindrucksvoll, wie präsent und lebendig das Akkordeon ist und welche besondere Wirkung es entfalten kann. Seit seiner Erfindung im 19. Jahrhundert prägt es unterschiedlichste Musiktraditionen und hat längst einen festen Platz in der internationalen Kulturlandschaft.

Alle Vereine, Orchester und interessierten Musizierenden sind herzlich eingeladen, das Jahr 2026 aktiv mitzugestalten und das Akkordeon in seiner gesamten Vielfalt sichtbar zu machen. Weitere Informationen zu den Aktivitäten der DHV-Landesverbände und der Landesmusikräte finden sich auf deren Websites. In der Dezemberausgabe der digitalen Verbandszeitschrift »Harmonika International« des DHV werden ausgewählte Formate vorgestellt und konkrete Anregungen für Vereine und Orchester veröffentlicht, wie sie sich aktiv am »Jahr des Akkordeons« beteiligen können.
Autor: Johannes Wollasch-Demandt
Foto: Nico Pudimat

2026 wird ein echter Weltenbummler zum Instrument des Jahres, das Akkordeon: Die Übergabe des Staffelstabes erfolgte am 23. November 2025 in Wesel

Mit jeder Bewegung seines Balgs atmet es Musik. Mal entfaltet es die Klangfülle eines ganzen Orchesters, mal berührt es mit der feinen Melodie eines alten Chansons. Diese beeindruckende Bandbreite und Wandlungsfähigkeit machen das Akkordeon zu einem ausdrucksstarken Instrument, das ebenso auf großen Bühnen zuhause ist, wie in intimen kammermusikalischen Momenten.

Erleben konnte dies ein großes niederrheinisches Publikum am 23. November in St. Martini Wesel. Denn dort wurde im Rahmen eines Konzerts der Staffelstab des Instruments des Jahres von der Stimme an das Akkordeon übergeben. Was das musikalisch bedeutet, zeigten der Niederrheinische Kammerchor unter Leitung von Peter Winking und das Akkordeon Orchester 1980 Dinslaken/Oberhausen unter Leitung von Johannes Burgard. Mit Werken wie dem „Agnus Dei“ von Karl Jenkins und dem „Abendlied“ von Josef Rheinberger lotete der Kammerchor alle Nuancen der menschlichen Stimme aus. 

Regina van Dinther, Präsidentin des Chorverbands NRW, zeigte sich tief bewegt und schilderte in einer kleinen Ansprache, welche Leistungen Chöre und Ensembles als Gemeinschaften für unsere Gesellschaft erbringen. Sie übergab die symbolische Skulptur des Instruments des Jahres an Matthias Hennecke, den Vorsitzenden des Deutschen Harmonikaverbandes NRW, sowie an Tatjana Pereswetow und Ralf Kaupenjohann vom Verband der Akkordeonlehrer NRW. Als musikalische Entsprechung der Übergabe interpretierten das Akkordeon Orchester 1980 Dinslaken/Oberhausen mit Peter Winking als Tenor-Solisten das „Ave Maria“ von Astor Piazzolla. Es war eine brillante und bewegende Zusammenführung von Stimme und Akkordeon. Und damit ist der Staffelstab des „Instrument des Jahres“ nun beim Akkordeon.

Das Akkordeon ist ein musikalischer Weltenbummler: Ob in der der französischen Musette, in osteuropäischen Volksweisen oder der deutschen Volksmusik – es prägt den Klang ganzer Kulturen. Seit seiner Erfindung Anfang des 19. Jahrhunderts in Europa begeistert das Akkordeon als ein tragbares Orchester – stilsicher in allen musikalischen Genres. Als Vorläufer gelten Instrumente wie die chinesische Mundorgel Sheng, die das Prinzip der durchschlagenden Zunge ins Abendland brachten. 1829 ließ sich der Wiener Instrumentenbauer Cyrill Demian ein erstes „Handharmonika“-ähnliches Instrument patentieren – klein, tragbar und mit dem charakteristischen Balg ausgestattet. Von dort aus trat das Akkordeon seine Reise durch die Welt an und wurde in unterschiedlichsten Musiktraditionen fest verankert.

Im kommenden Jahr werden die beiden nordrhein-westfälischen Verbände für Akkordeon das Instrument in Schulprojekten quer durch NRW vermitteln. Ausstellungen in Krefeld und in Bochum werden die vielen Varianten des Akkordeonbaus zeigen. Besondere Konzerte werden den Klangfarbenreichtum zelebrieren und ein Pixi-Buch wird den Jüngsten das Instrument nahebringen. Der Landesmusikrat NRW koordiniert die Aktivitäten und hält Sie auf lmr-nrw.de auf dem Laufenden. Denn das „Instrument des Jahres“ ist eine alljährliche Aktion der 16 Landesmusikräte in Deutschland.

Autor: Prof. Dr. Robert von Zahn, Landesmusikrat NRW
Foto: Heike Kaupenjohann